Preisanstieg bei Wiener Wohnungen

Die Bundeshauptstadt liegt nach wie vor im europäischen Trend, wohnen wird weiterhin teuer bleiben und die Kurve zeigt nach oben. Egal ob Mietwohnung oder Eigentumswohnung, die Preise steigen. Die Mietpreise sollen in diesem Jahr um etwas 2,5% ansteigen, während Kaufpreise für Eigentumswohnungen um etwa 3-5% anziehen werden. Der Anstieg ist vor allem der nach wie vor ungebrochenen Nachfrage zuzuschreiben, womit man die Immobilienwirtschaft in Wien momentan eindeutig als „Verkäufermarkt“ klassifizieren kann. Die klassische Bürofläche und das Geschäftslokal bleiben weiterhin auf demselben Niveau, im Gegensatz zu den Wohnungen.

Zukünftig mehr Haushalte kombiniert mit starkem Bevölkerungsanstieg in Wien
Die Gründe für den Preisanstieg sind schnell gefunden: Einerseits ist der Bevölkerungsanstieg in Wien nach wie vor ungebrochen, andererseits geht der momentane Trend stark in Richtung Ein- oder Zweipersonenhaushalte. Prognostiziert wird eine Steigerung von 26% bei Wiener Haushalten bis 2050. Die Geburtenrate in Österreich ist zwar nach wie vor niedrig im weltweiten Vergleich, doch zieht es immer mehr Menschen in den urbanen Raum. In den nächsten Jahren wird daher die „Wohnungsknappheit“ spürbar werden, da erst entsprechende Projekte fertiggestellt, beziehungsweise überhaupt erst geplant werden müssen. Das Einfamilienhaus ist in Wien nur in den äußeren Bezirken wirklich realisierbar, daher kommt man nur sehr schwer um die ansteigende Preiskurve herum. Zusätzlich werden Gargenplätze und Parkplätze auch immer gefragter und dadurch teurer. Diese Gesamtsituation kann vor allem für junge Menschen und Familien zur Herausforderung werden. Immer mehr müssen Eigentumswohnungen schon während der Bauzeit erworben werden, um die passende Immobilie in der gewünschten Gegend zu finden.

Neue Mietverträge spiegeln bereits die Preissteigerung wider
Während bestehende Mietverträge natürlich geschützt sind, ist der Anstieg bereits bei den Abschlussmieten zu merken. Hier sind in Wien vor allem die Josefstadt und der Alsergrund mit 12,60 € pro m² Spitzenreiter, dicht gefolgt von Döbling und Neubau mit 12,50 € pro m². Hier kommt selbstverständlich ebenso die geringe Neuflächenproduktion zu tragen und mit weiteren Preisanstiegen ist zu rechnen. Insgesamt wird wohnen immer teurer, doch bei den Nebenkosten kann gespart werden. Beispielsweise können Maklergebühren durch provisionsfreie Plattformen vermieden werden. Die neuen Immobilienprojekte rund um den Hauptbahnhof oder die Seestadt Aspern können den Immobilienmarkt frühestens 2016 wieder entlasten.
Bei Unternehmen die ein Betriebsobjekt, eine Halle oder ähnliche Räumlichkeiten suchen, ist momentan noch keine Knappheit vorhanden. Langfristig wird aber auch in diesem Bereich vermutlich wieder ein Preisanstieg zu verzeichnen sein. Großstädte sind vor allem auf Grund ihrer gesellschaftlichen und demografischen Entwicklung für Unternehmen interessanter, als der ländliche Bereich. Zusammenfassend steuert der Wiener Immobilienmarkt auf interessante Zeiten zu, da auf Grund der stark steigenden Preise, nun auch bisher nicht so stark frequentierte Bezirke immer stärker in den Fokus von Mietern und Investoren rücken.

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