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Zusatzkosten: Provision, Kaution, Ablöse

Oft ist es mit der Miete oder dem Kaufpreis bei einer Miet- oder Eigentumswohnung finanziell noch nicht getan. Provisionen an den Makler, Kaution an den Vermieter und saftige Ablösen können hohe Zusatzkosten für Wohnung, Haus, Geschäftslokal oder Bürofläche verursachen. Die wichtigsten Rahmenbedingungen sind vom österreichischen Gesetzgeber fest verankert. Da aber die meisten Makler ihr Honorar in Prozent verrechnen, lohnt es sich gerade bei diesen Nebenkosten auf provisionsfreie Plattformen zu setzen. Gerade bei hochpreisigen Immobilien, wie großen Einfamilienhäusern oder einer Villa, kann so sehr viel Geld eingespart werden.

Provisionen bei Kaufverträgen
Wenn ein Immobilienmakler bei einem Verkauf von Haus, Wohnung, Geschäftslokal oder einem Unternehmensverkauf beauftragt worden ist, fällt eine Maklerprovision an. Diese ist unterschiedlich hoch: Bis zu einem Kaufpreis von 36.336,- Euro beträgt die Provision 4 Prozent + 20% USt. Liegt der Kaufpreis zwischen 36.336,- Euro und 48.449,- Euro fällt eine Provision von 1.453,- Euro + 20% USt an. Bei Summen über 48.449,- Euro fallen 3 Prozent + 20% USt Maklergebühren an. Wenn der Wohntraum mit 100.000,- Euro veranschlagt und ein Makler im Spiel ist, werden also noch zusätzlich 3.600,- Euro Maklergebühren fällig. Dieses Geld kann über provisionsfreie Plattformen gespart und sinnvoll ins neue Eigenheim investiert werden.

Provisionen bei Mietverträgen
Bei Mietobjekten verhält sich die Bemessung der Provision anders: Hier gelten nicht Prozent vom Wert/Kaufpreis, sondern die Provision wird in Monatsmieten berechnet. Bei einem Mietvertrag auf bis zu drei Jahre darf maximal eine Bruttomonatsmiete vom Makler geltend gemacht werden. Wenn der Vertrag auf unbestimmte Zeit oder mehr als drei Jahre befristet abgeschlossen wird, dürfen maximal zwei Bruttomonatsmieten verrechnet werden. Natürlich muss man den Makler meist auch dann bezahlen, wenn man ihn selbst gar nicht beauftrag hat, sondern der Vermieter.

Kaution für die Mietwohnung
Prinzipiell sind Kaution in ihrer Höhe nicht beschränkt und können vom Vermieter beliebig hoch angesetzt werden. In der Praxis jedoch haben sich bei durchschnittlichen Mietpreisen drei Monatsmieten als Richtwert etabliert. Bei sehr niedrigen Mietpreisen kann die Kaution aber auch vier bis sechs Monatsmieten betragen. Falls der Mieter seine regelmäßigen Zahlungen an den Vermieter schuldig bleibt, ist der Vermieter berechtigt auf die Kaution zurückzugreifen. Wenn die Immobilie vom Mieter stark beschädigt wird, hat der Vermieter das Recht die Kaution einzubehalten. Dies gilt allerdings nicht bei normaler Abnutzung der Wohnung, sondern nur bei gravierenden Schäden. Wenn der Mieter auszieht und alle Außenstände beglichen sind, bekommt er seine Kaution samt Zinsen zurück.

Ablöse
Die Vereinbarung einer Ablöse ist grundsätzlich wenig geregelt und zulässig, allerdings darf der Altmieter nur den Zeitwert der Einrichtung veranschlagen. Küchen, alte Möbel aber auch Verbesserungen können abgelöst werden: Wichtig ist hier die gleichwertige Gegenleistung, also der Zeitwert des Inventars oder der Verbesserung.
Viele Wohnungen bieten auch einen dazugehörigen Garagenplatz oder Parkplatz an. Diese sind auch oft mit zusätzlichen Nebenkosten verbunden und werden erst später ausgewiesen: Fragen sie nach.

Immobilienpreise steigen um bis zu 19%!

Eine aktuelle Erhebung für das 1. Halbjahr 2013 weist eine Steigerung der Wohnungspreise um +19% in Wien und Niederösterreich aus. Gefolgt vom Bundesland Salzburg mit +8,2%, das auch den höchsten Quadratmeterpreis mit 3.148 € erreicht. Insgesamt stiegen im 1. Halbjahr 2013 in Österreich die Preise von Eigentumswohnungen um +8,2% und von Einfamilienhäusern um +4,2% im Gegensatz zum Vorjahreswert.

Eigentumswohnungen: Starke Preiserhöhung in der Hauptstadt, Bundesländer durchwegs gemischt.
In Wien hat man im 1. Halbjahr 2013 durchschnittlich 2.868,- € pro Quadratmeter locker machen müssen, das entspricht einer Steigerung um +19% zum 1. Halbjahr 2012. Niederösterreich ist nur knapp dahinter, mit einer Erhöhung des Quadratmeterpreises um +18,9% auf 1.620,- €. In Salzburg wird derzeit der Quadratmeter durchschnittlich um 3.148,- € gehandelt, um +8,2% mehr als der Vorjahreswert. Somit ist Wohnfläche in Salzburg im österreichischen Vergleich derzeit am teuersten.
In Tirol bezahlt man derzeit mit 2.551,- €/m² genau so viel wie im gleichen Zeitraum des letzten Jahres, hier gibt es keine Veränderung. Vorarlberg verzeichnet einen leichten Anstieg um +1,5% auf 2.518,- €. Oberösterreich und Kärnten verzeichnen auch eine eher gemäßigte Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr: Oberösterreich +2,6% (1.869,- €/m²) und Kärnten +4,5% (2.138,- €/m²). Die Steiermark ist das einzige Bundesland in dem es einen Rückgang um -7,5% auf 1.610,- € gegeben hat. Im Burgenland steht der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen momentan bei 1.586,- €.

Einfamilienhäuser steigen, Grundstückspreise fallen.
Während der Preis von Wohnungen österreichweit um +8,2% gestiegen ist, waren es bei den Einfamilienhäusern nur +4,2%. Wobei hier die Steigerung ganz klar bei den teuersten 25% zu verzeichnen ist, jene Häuser über 260.000,- €. Das durchschnittliche Einfamilienhaus in Österreich liegt momentan bei 186.432,- €.
Die teuersten Einfamilienhäuser finden sich nach wie vor in Wien mit 427.162,- € im Durchschnitt, gefolgt von Tirol mit 369.017,- €. In Salzburg bezahlt der Käufer momentan rund 347.336,- €.  Der vierte Platz geht an Vorarlberg mit einem durchschnittlichen Häuserpreis von 282.438,- €. Die Plätze der etwas günstigeren Bundesländer bei den Einfamilienhäusern eröffnet Oberösterreich mit 177.907,- €, gefolgt von Kärnten mit 165.233,- €. In der Steiermark schlägt der Wunsch nach dem eigenen Haus mit 156.183,- € zu Buche, während in Niederösterreich durchschnittlich 150.072,- € ausgegeben werden müssen. Das Schlusslicht bildet hier das Burgenland mit 93.665,- €.

Einen gegensätzlichen Trend zur allgemeinen Teuerung bei Immobilien haben im 1. Halbjahr 2013 die Grundstückspreise gezeigt. Der Preis pro Quadratmeter in Österreich ist um -16,7% von 56,- € auf 47,- € gefallen. Spitzenreiter bei den Grundstückspreisen im erhobenen Zeitraum ist Wien mit 247,- €/m², gefolgt von Tirol mit 143,- €/m² und Vorarlberg mit durchschnittlich 133,- €/m². Im Burgenland sind die Preise um -23,5% gefallen, gefolgt von der Steiermark mit -17,1 %. Gleichauf liegen Niederösterreich mit -15,5%  und Oberösterreich mit -15,0%, gefolgt von Salzburg mit einem Rückgang von -14,4%. In Kärnten sind die Grundstückspreise um -11,0% gefallen. Tirol (-7,5%) und Vorarlberg (-5,8%) haben einen geringen Verlust zu verzeichnen.

Umfassende Informationen über die Lage am Markt und statistische Auswertung können bei Kaufentscheidungen sicher eine gute Basis bilden. Jedoch gibt es immer wieder in jeder Preisklasse und für jedes Budget auch Schnäppchen in jedem Bundesland. Der Wegfall von Provisionen durch die Nutzung von provisionsfreien Plattformen hilft nochmals den Traum vom Eigenheim günstiger und schneller umzusetzen.

Quelle: APA/OTS